Geschichte die 2.

Geschichte die 2.

Winterwanderung am 16.03.2025
 
Eine Wanderung in den Frühling mit Geschichten am Wegesrand
 
Zum Ende des Winters haben wir bei strahlendem Sonnenschein eine Wanderung durch den Bergpark Wilhelmshöhe und entlang des unteren Berghangs des Habichtswaldes bis zur Hessenschanze unternommen. Los ging es an der Bushaltestelle „Neu Holland“ in Richtung „Asch“. Vor dort aus wanderten wir am „Pfaffenteich“ vorbei zur „Löwenburg“.
 
Diese steht stellvertretend für den 2. großen Bauabschnitt des Bergparks Wilhelmshöhe der unter Wilhelm IX / I durchgeführt wurde. Landgraf Wilhelm IX / I hatte diese im neugotischen Stil erbaute romantische Burg als eine mittelalterliche Ruine erbauen lassen, um nicht nur die historische Bedeutung seiner Familiendynastie zu unterstützen, sondern auch um seiner langjährigen Mätresse Caroline von Schlotheim einen angemessenen Wohnsitz zu bieten. Hier besuchte er sein Burgfräulein, die er aus entflammter Liebe als 17-jährige von ihren Eltern raubte, als schwarzer Ritter. Ab 1788 wurde Caroline von Schlotheim in den Grafenstand erhoben und Wilhelm IX / I zeugte mit ihr in 34 gemeinsamen Jahren 13 Kinder. Nach seinem Tode wurde der Kurfürst in der Kapelle der Burg begraben.
 
Durch den an der Burg gelegenen Irrgarten mit seinen lauschigen Laubengängen ging es dann auf abgelegenen Wegen entlang der Cestiuspyramide und der Eremitage des Sokrates zum Höllenteich. Von hier aus hat man einen eindrucksvollen Blick auf den Herkules, die Teufelsbrücke mit Plutogrotte und das Schloss Wilhelmshöhe.
In Richtung Norden wanderten wir am Merkur Tempel vorbei zum „Neuen Wasserfall“, unserer letzten Station der Wasserspiele.
 
Diese eher unbekannte Attraktion wurde 1826 durch den bekannten Wasserbaumeister Carl Steinhofer fertig gestellt. Da er im 2. Weltkrieg durch einen Bombenangriff stark beschädigt wurde, war der „Neue Wasserfall“ seit 1943 nicht mehr in Betrieb. Ursprünglich stürzte hier das Wasser aus einem oberhalb gelegenen Wasserreservoir in mehreren Stufen in eine künstlich geschaffene Schlucht und von hier aus Richtung Kassel, wo es in die Drusel mündet. Zurzeit werden die Reste des „Neuen Wasserfalls“ erfasst und baulich gesichert. Eine unterhalb gelegene historische Brücke wird erneuert und soll noch 2025 fertig gestellt werden.
 
Die letzte Etappe unserer Wanderung führte uns dann an der Waldschule vorbei, entlang der Nussallee zum Restaurant Prinzenquelle. Hier haben wir dann nach einem gemeinsamen Essen unseren schönen, sonnigen und spannenden Ausflug beendet.
 
 Roland Mahler

Mit dieser Wanderung endet die Wandersaison 2024/2025. Bedanken möchte ich mich bei den Wanderführern Dagmar und Peter Koch, Jörg Strasser und Rohland Mahler.

Ihr habt uns gut bewegt.

Wolfgang Witzel

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